Mehr als
3000 Unterschriften wurden von norwegischen Kriegsveteranen gesammelt
und dem
Justizministerium am Freitag übergeben,
um den ausgewiesenen afghanischen
Übersetzer
Faizulla Muradi zu unterstützen.
Muradi ließ am Wochenende
unterdessen
verlauten,
dass er hoffe, das Verteidigungsministerium würde
für seine Rückkehr nach
Norwegen
argumentieren nachdem Grenzbeamte ihm den Aufenthalt verweigerten und
ihn nach
Italien überstellten, wo er
zu Beginn der vergangenen Woche nach Europa
eingereist
war.
Muradi wolle nach eigenen
Angaben nicht in Italien Asyl beantragen, da er dort seine Chancen
auf Erfolg eher
gering einschätze und wahrscheinlich nach Afghanistan
zurück überstellt
werde.
Dem staatlichen
Rundfunk Norwegens Norwegian
Broadcasting (NRK)
gegenüber sagte er
auch, er wüsste derzeit nicht, was mit ihm passiert.
Der 22Jährige war für das norwegische Militär in Afghanistan im Alter von damals 18 Jahren als
Übersetzer
tätig und unterstützte die norwegischen
Truppen im Gefecht. Als Verräter von den
Taliban gebrandmarkt
floh er nach Italien, wo sein Status für
zwei Jahre unverändert blieb,
während die italienischen Behörden
Vorwürfen wegen Menschenhandels nachgingen.
Als Muradi den
norwegischen Staat erreichte verweigerte man ihm den Aufenthalt unter Verweis
auf die Asyl Regularien
nach denen sein Asylantrag in dem Land seines Eintritts nach Europa
gestellt werden muss.
Den Protest von humanitären Organisationen,
Kriegsveteranen und
Oppositionspolitikern.
auslösend wurde Muradi am Dienstag ausgewiesen. Die Regierung
könnte und sollte den Asylantrag einer Person bearbeiten, die sein Leben
für die norwegischen
Truppen riskiert, so
die Kritiker der Ausweisung. Premierminister Erna Solberg gab dem Druck
der Öffentlichkeit nach und lies am späten Mittwoch verkünden, die Situation werde neu beurteilt.