Über die holprige Übersetzungs-Kunst
lachte das Internet.
ÖSTERREICH: Herr C., Sie haben beim Staatsbesuch von Alexis
Tsipras gedolmetscht. Wie war es für Sie?
Miltiades C.: Ich war so enttäuscht, dass ich nicht alles so wiedergeben konnte, wie ich wollte. Die beiden haben so schnell geredet. Das war ein Wahnsinn. Da konnte ich nicht alles richtig dolmetschen. Aber das Wichtigste hatte ich eh.
ÖSTERREICH: Was ist passiert?
Miltiades C.: Ich war allein, musste beide Richtungen
dolmetschen. Das ist nicht üblich. Normalerweise haben wir immer zwei Kollegen.
Dann hat der eine zehn Minuten und dann der andere. Sonst wirst du ja ganz
verrückt.
ÖSTERREICH: Das war aber diesmal nicht so?
Miltiades C.: Nein. Man hat auch weder dem
Premierminister noch dem Kanzler gesagt: Bitteschön, das sind schwierige
Sachen, sie sollen ein bisschen langsamer reden.
ÖSTERREICH: Dabei arbeiten Sie bereits seit Jahren
als Dolmetscher in Wien, oder?
Miltiades C.: Genau. Ich bin eine graue Eminenz. Ich
bin seit 60 Jahren in Österreich, ab 1970 als Dolmetscher tätig. Schon in der
Regierung Kreisky bin ich immer dabei gewesen.